Innovationen zum Anfassen: Dem wird das Innovation Center München seinen Besuchern auch auf dem neu geschaffenen Aussengelände gerecht. Hier können sie digitale Lösungen ganz praktisch erleben.
Was haben Bienen und Baumaschinen mit IoT zu tun? Wer nach einer Antwort sucht, erlebt im Innovation Center von T-Systems in München einen echten digitalen Bienenstock im Live-Einsatz. In der neuen Outdoor-Innovation-Area stehen mit digitaler Technik ausgestattete Bienenstöcke. Sie sind mit Sensoren des Start-ups BeeAnd.me ausgestattet, die wichtige Zustandsdaten im Bienenstock erfassen, Anomalien erkennen und die Daten an die Open Telekom Cloud senden. Nimmt der Bienenstock nicht an Gewicht zu? Sinkt die Zahl der Flugbewegungen ab? Oder steigt die Temperatur im Brutnest gefährlich an? Informationen, die Imker per App auf dem Smartphone oder Tablet angezeigt bekommen.

Bienenstock mit IoT-Lösung
„Der digitale Bienenstock ist nicht nur für Imker interessant“, sagt Dr. Stephan Verclas, Leiter des Innovation Center. „Im Grunde demonstrieren wir mit dem Bienenstock, wie Predictive Maintenance funktioniert. Das ist für jedes Unternehmen interessant, das den Zustand von Maschinen und Geräten permanent erfassen und mit den Daten Ausfallzeiten verringern und den Service verbessern will.“ Und der Umwelt kommen die digitalen Bienenstöcke auch zu Gute: Mehr als 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau hängen von der Bestäubung durch Bienen ab.
Sensoren für Leihgeräte
Wie einfach sich Maschinen und bewegliche Güter mit IoT-Lösungen ausstatten und nachrüsten lassen, zeigt das Outdoor-Innovation-Area im Innovation Center mit einer Rüttelplatte im Live-Einsatz. „Der Hersteller dieser Rüttelplatte wollte seine Leihgeräte mit Sensoren ausstatten und dafür die Modelle redesignen,“ erklärt Verclas. „Das ist aufwendig und teuer.“ Wie einfach Unternehmen solche Geräte nachträglich mit Sensoren ausstatten können, zeigt die Rüttelplatte in Outdoor-Innovation-Area: Sensor von aussen am Gehäuse befestigen, vernetzen und schon erfasst die T-Systems-Lösung die Erschütterungen und sendet die entsprechenden Daten in die Cloud.
Geräte-Tracking mit GPS
Für die Verleiher der Rüttelplatten bringen die Daten wertvolle Informationen, um unter anderem drohenden Ausfällen vorzubeugen. War das Gerät am Wochenende nur für ein paar Stunden im Einsatz? Oder lief es fast rund um die Uhr? Wenn Verleiher das wissen, können sie ihre Geräte vor dem nächsten Verleih gezielt warten. „Die Lösung kann aber noch mehr. Sie zeigt auch die Position des Geräts an. Manchmal verschwinden solche teuren Geräte oder die Verleiher wissen nicht genau, wo sie zum Einsatz kommen. Ein im Sensor verbautes GPS-System verrät den Standort“, erklärt Verclas. Damit lässt sich nachverfolgen, ob Mieter den Mietgegenstand gegen Diebstahl auch so sichern, wie es im entsprechenden Vertragspassus in den meisten Mietverträgen vorgeschrieben ist.
Drohnenschutzschild im Einsatz
Vom Boden in die Luft geht es in der Outdoor-Innovation-Area mit einer Drohne. 600.000 dieser Flugobjekte sollen laut Deutscher Flugsicherung (DFS) allein in Deutschland 2017 den Flugraum über Deutschland unsicher gemacht haben. Nicht immer sind die meist mit hochauflösenden Kameras ausgestatteten Drohnen in guter Mission unterwegs. Sie landen in Gefängnishöfen, kommen Flugzeugen bedrohlich nah oder spionieren Werksgelände von Unternehmen aus. „In unserer Outdoor-Innovation-Area zeigen wir im Echtbetrieb, wie sich Drohnen detektieren lassen. Dafür setzen wir Multisensoren wie Infrarot- und Akustiksensoren ein. Die Daten werden an eine Software weitergeleitet, die diese analysiert und die Drohne identifiziert“, sagt Verclas.
Drohnen schon am Boden identifizieren
Auf Basis dieser Daten lassen sich Drohnen sehr frühzeitig erfassen, häufig noch bevor der Flugkörper den Boden verlässt – also direkt nach Einschalten der Drohne. Auch die Position des Piloten lässt sich so feststellen. Wer dieses Drohnenschutzschild nutzt, kann dann die Polizei gezielt zum potenziellen Angreifer leiten. Denn in Deutschland dürfen nur Polizei und Militär Drohnen nicht nur detektieren, sondern auch abwehren. Verclas: „Wie unser Drohnenschutzschild funktioniert, lässt sich nur auf unserem Aussengelände zeigen. In unserem 450 Quadratmetern grossen Innenbereich des Innovation Center haben wir keinen Platz.“
Workshops für Kunden
Die Container der Outdoor-Innovation-Area erweitern die bewährten Räumlichkeiten des Innovation Center München (ICM): Neben dem Innenbereich des ICM können nun auch in der neuen Outdoor-Innovation-Area Workshops wie Design Thinking, Co-Creation, Customer Journey und Rapid Prototyping parallel durchgeführt werden. Auch hier erleben Kunden Innovationen und aktuelle Lösungen rund um die Themen Internet of Things, Cloud Computing, Security und Vernetzung im Einsatz. Und dies nur wenige Schritte entfernt von einem der grössten Rechenzentren von T-Systems. „Dank des Ausbaus des Aussenbereichs können wir auch künftig mehrere Workshops parallel durchführen“, sagt Verclas.